Der BGL bittet das Bundesverkehrsministerium um wirksame Unterstützung, um die für Fahrer unerträglich werdende Situation schnellstmöglich zu bereinigen
Im wallonischen Landesteil von Belgien werden seit Montag Lastwagen auf zahlreichen Autobahnen und Landstraßen durch „spontan organisierte“ Lkw-Blockaden an der Weiterfahrt gehindert. Aufgerufen zu diesen Blockaden haben wallonische Straßentransportunternehmen, die gegen die Einführung der neuen streckenabhängigen Lkw-Maut in Belgien zum 01. April 2016 protestieren.
Dem BGL liegen zahlreiche Meldungen deutscher Transportunternehmen vor, deren Fahrer und Fahrzeuge in den Blockaden festsitzen und an der Weiterfahrt gehindert werden. Die betroffenen Fahrer klagen über mangelnde Versorgungsmöglichkeiten und fehlende sanitäre Einrichtungen. Da die Blockaden nach Angaben der Streikenden bis mindestens Freitagabend andauern sollen, spitzt sich die Lage der quasi in Geiselhaft genommenen Fahrer immer weiter zu.
Der BGL hat die Hausleitung des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur um wirkungsvolle Interventionen gegenüber der belgischen Regierung gebeten, um die für Fahrer unerträglich werdende Situation schnellstmöglich zu bereinigen. Des Weiteren hat der BGL die Europäische Kommission aufgefordert, für die Aufrechterhaltung des freien Warenverkehrs in der Europäischen Union zu sorgen. Außerdem sollen die belgischen Behörden veranlasst werden, unbeteiligte Dritte aus den Blockaden herauszuleiten.
Abgesehen von den menschenunwürdigen Verhältnissen für die Fahrer entstehen den betroffenen deutschen Transport- und Logistikunternehmen – in einem wirtschaftlich ohnehin schon schwierigen Umfeld – zusätzliche erhebliche finanzielle Schäden.