BGL fordert Teilnahme von Vertretern der Transportwirtschaft am Autogipfel und Verbesserung der Rahmenbedingungen für die Klimawende im Straßengüterverkehr.
„Ein E-Auto-Gipfel ohne Beteiligung der LKW-Branche blendet ein Drittel des CO2-Ausstoßes im Straßenverkehr aus. Die Klimaziele im Verkehrssektor können nur erreicht werden, wenn die Politik endlich die richtigen Rahmenbedingungen für einen klimafreundlichen Straßengüterverkehr schafft. Ich appelliere an Bundeskanzler Olaf Scholz, auch die Vertreter der Transport- und Logistikbranche zum Autogipfel am 27.11. einzuladen.“ (Prof. Dr. Dirk Engelhardt, Vorstandssprecher BGL)
Der BGL begrüßt, dass Bundeskanzler Scholz die Klimawende im Straßenverkehr endlich zur Chefsache macht. Die Antriebswende im Straßengüterverkehr steckt jedoch gerade in einer Sackgasse: Weniger als 1 Promille aller Lkw in Deutschland fahren heute elektrisch.
Die Gründe für die ausbleibende Elektrifizierung der Lkw-Flotten sind maßgeblich in der Politik zu suchen: Für eine erfolgreiche klimafreundliche Transformation im Straßengüterverkehr sind folgende Rahmenbedingungen erforderlich:
- Reinvestition der 30 Milliarden € Mehreinnahmen aus der CO2-Lkw-Maut in einen klimafreundlichen Straßengüterverkehr.
- Entbürokratisierung und finanzielle Aufstockung der Förderprogramme für klimafreundliche Lkw im Rahmen des KsNI-Programms auf jährlich mindestens 800 Millionen Euro bis 2028.
- Aufbau einer flächendeckenden Tank- und Lade-Infrastruktur mit mindestens 10.000 öffentlich zugänglichen Ladepunkte für E-Lkw und davon mindestens 4.000 Mega Chargern für schnelles Laden bis 2028.
- Ausbau der Lkw-Stellplatzkapazitäten um mindestens 40.000 Stellplätzen bis zum Jahr 2028.
- Sicherstellung von deutlich gesteigerter Stromproduktion und Netzkapazität zur Versorgung der E-Lkw an öffentlichen und privaten Ladepunkten.
Der Straßengüterverkehr steht für 85% des Transportvolumens in Deutschland – mit steigender Tendenz. Eine Klimawende beim Gütertransport muss daher bei den 800.000 schweren Lkw ansetzen, die auf Deutschlands Straßen Güter transportieren und fast ausschließlich mit Diesel fahren. Eine Verlagerung von relevanten Transportmengen von der Straße auf Schiene oder Wasser ist in Deutschland kurz- bis mittelfristig nicht darstellbar.
„Die Politik muss jetzt die Rahmenbedingungen entscheidend verbessern, damit der Wechsel von Diesel zu E-Mobilität im Gütertransport schnell beginnt. Sonst kann es keine signifikante Verringerung bei den Emissionen des Güterverkehrs geben.“ (Prof. Dr. Dirk Engelhardt, Vorstandssprecher BGL)