Der Kombinierte Verkehr Straße/Schiene profitiert von der Überführung des Feldversuches in den streckenbezogenen Regelbetrieb
Wie nicht anders zu erwarten war, zeigt der nach fünf Jahren Ende 2016 abgeschlossene Feldversuch, dass den Güterbahnen keine Nachteile durch Verkehrsverlagerungen auf den Lang-Lkw drohen. Ein wesentlicher Grund dafür ist die Gewichtsbeschränkung des Lang-Lkw auf die auch für herkömmliche Lkw geltenden 40 Tonnen im reinen Straßenverkehr und 44 Tonnen im Vor- und Nachlauf zum Kombinierten Verkehr Straße/Schiene.
Auf der Website der Kombiverkehr GmbH & Co. KG – dem größten Operator Europas im Kombinierten Verkehr Straße/Schiene – ist nachzulesen: 2015 wurden von der Kombiverkehr GmbH & Co. KG 978.095 Lkw-Ladungen mit einem Gewicht von zusammen 22,7 Mio. Tonnen transportiert. Dies ergibt ein durchschnittliches (!) Ladungsgewicht – unter Berücksichtigung aller Leersendungen – von 23,2 Tonnen. Demnach sind die meisten auf der Schiene beförderten Sendungen zu schwer für den Lang-Lkw. Denn auch für den Lang-Lkw mit seiner Maximallänge von 25,25 Metern gilt – bei höherem Eigengewicht der Fahrzeuge – die gleiche 40 Tonnen-Grenze wie für seine kürzeren „Geschwister“: den Sattelzug mit max. 16,50 Metern Länge und den Lastzug bzw. Gliederzug mit max. 18,75 Metern Länge. Der Lang-Lkw eignet sich also vorrangig für Transporte großvolumiger und leichter Güter.
Durch den Lang-Lkw werden auch Transporte von leichten Gütern und Leerbehältern im Kombinierten Verkehr kostengünstiger – ein Marktsegment, das dort bisher deutlich unterrepräsentiert war (s.o.): Statt dreier herkömmlicher Lkw fahren nur noch zwei Lang-Lkw zum Kombiterminal, was die Kraftstoffkosten – und die CO2-Emissionen – im Vor- und Nachlauf zum Kombinierten Verkehr Straße/Schiene um bis zu 25 % reduziert. Je nach Streckenlänge machen die Vor- und Nachlaufkosten bis zu 40 % (!) der gesamten Frachtkosten im Kombinierten Verkehr aus. Können diese um ein Viertel reduziert werden, wird für viele Sendungen der Transport im Kombinierten Verkehr lukrativ, die bisher komplett über die Straße liefen. Nicht von ungefähr fuhr anno 2012 bereits der allererste Lang-Lkw des Feldversuchs im Kombinierten Verkehr und gehörte einem „Top Ten“-Kunden der Kombiverkehr GmbH & Co. KG.