Jungunternehmerinnen und Jungunternehmer des BGL im Gespräch mit Verkehrspolitikern in Berlin

Im Rahmen der fünften ordentlichen Sitzung des jüngsten BGL-Arbeitskreises trafen sich die BGL-Jungunternehmerinnen und -Jungunternehmer – wie schon 2010 – erneut in Berlin. Im Anschluss an eine ordentliche Arbeitskreissitzung in der Berliner BGL-Repräsentanz standen Gespräche im BMVI und im Deutschen Bundestag auf dem Programm, die genutzt wurden, um die politischen Entscheidungsträger auf die Probleme aus Unternehmersicht aufmerksam zu machen. Dabei wurde deutlich, dass den jungen Unternehmensvertretern vor allem die Planungssicherheit von politischen Rahmenbedingungen für ihre weiteren Geschäftsaktivitäten am Herzen liegt.

Zunächst wurden die Arbeitskreismitglieder – um ihren Vorsitzenden, Andreas Meyer von der Eduard Meyer GmbH & Co. KG Spedition, – von der Parlamentarischen Staatssekretärin Dorothee Bär MdB (CSU) im Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur empfangen. Das Themenspektrum reichte von der aktuellen und künftigen Infrastrukturfinanzierung sowie verschiedenen Aspekten rund um die (Lkw)Maut über die Zukunft von Fahrzeugabmessungen, alternative Kraftstoffe und Antriebssysteme bis hin zur Kabotage und sozialen Aspekten der Marktliberalisierung. Die jungen Vertreter des Transportlogistikgewerbes machten vor allem darauf aufmerksam, dass eine im neuen Wegekostengutachten geplante deutliche Verteuerung der Lkw-Maut auf Bundesstraßen im Vergleich zu Bundesautobahnen und die geplante Ausweitung der Lkw-Maut auf weitere Teile des nachgeordneten Straßennetzes Unternehmen im ländlichen Raum in Existenzschwierigkeiten bringen können. Verlader in entlegenen Regionen würden genau wie dort ansässige Transportdienstleister mit Standort abseits des Autobahnnetzes bei zwei- bis dreifach höheren Mauttarifen für Bundesstraßen noch stärker ins Hintertreffen geraten. Besonders betroffen sei auch die Landwirtschaft, die vornehmlich vom ländlichen Raum ihre Produkte in die Verbrauchszentren und zur Weiterverarbeitung über Bundesstraßen transportieren müsse. Die Parlamentarische Staatssekretärin verdeutlichte, dass sie sich für die Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse in den ländlichen und revierfernen Regionen einsetze. Allerdings sei die Infrastrukturmittelausstattung des Bundes von Nutzungsentgelten abhängig. Derzeit werde noch geprüft, ob ein einheitlicher Mautsatz für Bundesautobahnen und Bundesstraßen ohne Abstriche bei der Infrastrukturfinanzierung umgesetzt werden könne.

Im gemeinsamen Gespräch mit dem Bundestagsabgeordneten Steffen Bilger (CDU) standen besonders alternative Antriebe sowie ebenfalls die Infrastrukturfinanzierung im Mittelpunkt der Diskussion. Dabei wurde deutlich, dass auch in nationalen verkehrpolitischen Debatten stets die europäischen Rahmenbedingungen zu berücksichtigen sind. Hinsichtlich der Fortentwicklung alternativer Antriebe setze sich Bilger dafür ein, den Unternehmen Planungssicherheit durch frühzeitige Kommunikation von Rahmenbedingungen zu ermöglichen.

Die Gespräche machten deutlich, wie wichtig der politische Dialog der jungen Unternehmergeneration mit Vertretern der Politik ist, um nachhaltige Politikentscheidungen zu gewährleisten. Nicht nur mittelständische Unternehmen in der Transportwirtschaft brauchen politische Rahmenbedingungen, die ökonomisch tragfähig sind. Dem Mittelstand müssen Perspektiven und die nötige Planungssicherheit für Zukunftsinvestitionen geschaffen werden. Dies gilt auch und gerade für Unternehmen, die sich nicht in den Ballungszentren oder längs des Autobahnnetzes niedergelassen haben, so der Tenor vieler Diskussionsbeiträge.

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