Lkw verursacht allerdings nur 4,8 % der CO2-Emissionen in Deutschland
Anlässlich seiner Mitgliederversammlung 2019 in Bad Lauterberg bekennt sich der Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL) e.V. aus Frankfurt am Main zu den Klimazielen der Bundesregierung und bekräftigt erneut, dass das deutsche Güterkraftverkehrsgewerbe seiner Verantwortung gerecht werden will.
Allerdings sind die Einflussmöglichkeiten der Branche begrenzt: Von allen CO2-Emissionen auf der Erde sind nach Angaben des Umweltbundesamtes lediglich 3,5 % vom Menschen verursacht, 96,5 % sind dagegen natürlichen Ursprungs (siehe Anlage). Von diesen 3,5 % anthropogener CO2-Emissionen entfallen 3,2 % auf Deutschland und von diesen 3,2 % wiederum nur 4,8 % auf den Straßengüterverkehr. Es ist zwar zutreffend, dass der Verkehrssektor aktuell ähnlich hohe CO2-Emissionen aufweist wie im Vergleichsjahr 1990, jedoch muss dies vor dem Hintergrund des massiven, durch EU-Osterweiterung, Globalisierung und einen boomenden Onlinehandel bedingten Verkehrswachstums gesehen werden, wodurch sich z.B. die Transportleistung im Straßengüterverkehr mehr als verdoppelt hat. „Überdies fahren die Lkw des Transportgewerbes nicht zum Spaß herum“, so BGL-Vorstandssprecher Prof. Dr. Dirk Engelhardt „, sondern weil sie im Auftrag ihrer Kunden Waren von A nach B zu bringen haben, um die gesamte Wirtschaft am Laufen zu halten und die Bevölkerung mit den lebensnotwendigen Dingen des täglichen Bedarfs zu versorgen.“
Zum Klimapaket der Bundesregierung nimmt der BGL wie folgt Stellung: Der BGL begrüßt es einerseits, dass darin der Vorschlag der Logistikwirtschaft einer CO2-Bepreisung über die Lkw-Maut berücksichtigt worden ist, denn nur so ist sichergestellt, dass auch ausländische Lkw – die mittlerweile über 40 % Marktanteil in Deutschland haben – für ihre hiesigen Treibhausgasemissionen bezahlen. Bei einer CO2-Bepreisung über den Dieselpreis ist dies nicht der Fall, da aufgrund der enormen Reichweite von Lkw der Dieselaufschlag an deutschen Tankstellen durch Auslandsbetankung leicht zu umgehen ist. Deshalb sieht der BGL andererseits den geplanten rein nationalen Emissionshandel kritisch, der nur an deutschen Zapfsäulen wirksam wird, und befürchtet dadurch eine doppelte Anlastung der CO2-Abgabe bei den kleinen und mittelständischen deutschen Transportunternehmen via Lkw-Maut + Emissionshandel. Der BGL fordert daher in diesem Fall eine Ausgleichsmaßnahme in Form eines Gewerbediesels, um nicht noch mehr Aufträge an gebietsfremde Marktteilnehmer zu verlieren. BGL-Vorstandssprecher Prof. Dr. Dirk Engelhardt: „Das deutsche Transportlogistikgewerbe bekennt sich dazu, seinen Beitrag zur Reduktion der CO2-Emissionen zu leisten. Wie die Ergebnisse des Klimapaketes zeigen, wird nicht nur der Straßengüterverkehr generell teurer – ob auf die eine oder andere Weise. Bei rationaler Betrachtung dürfte es nicht auszuschießen sein, dass die anstehenden Verteuerungen irgendwann auf die Produktpreise durchschlagen und somit früher oder später beim Endverbraucher ankommen könnten.“