Der Trusted Carrier wird international

Beschlüsse der International Road Union (IRU) in Genf machen den Weg frei für die Internationalisierung des Trusted Carrier

Der Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL) e.V. freut sich anlässlich seiner Mitgliederversammlung 2016 in Frankfurt am Main den Eintritt in die Internationalisierungsphase des Systems Trusted Carrier verkünden zu können. Das System Trusted Carrier, mit dem die Betrugsanfälligkeit in der Straßentransportkette signifikant vermindert werden soll, ist mehr als nur ein weiteres Zertifikat in der Transportwelt. Der Trusted Carrier beschreibt vielmehr ein „lebendes System“, das über seinen Beschwerdeausschuss die permanente Einhaltung der garantierten Qualitäts- und Zuverlässigkeitskriterien beinhaltet. Transportunternehmen und Kraftwagenspeditionen unterliegen einem Selbstreinigungsmechanismus, der Verstöße gegen die Spielregeln mit Sanktionen bis hin zum System-ausschluss ahndet.

Das BGL-System Trusted Carrier wurde in Zusammenarbeit mit Partnern aus der verladenden Wirtschaft, der KRAVAG/R+V Versicherung sowie der TRANSFRIGOROUTE DEUTSCHLAND (TD) e.V. entwickelt, um den immer häufiger auftretenden Ladungsunterschlagungen mittels gefälschter Identitäten einen Riegel vorzuschieben: Detailliert ausgearbeitete Qualitätssicherungs- und Sanktionsmaßnahmen sollen verhindern, dass sich anonyme Subunternehmer mit gefälschten Identitäten Lkw-Ladungen erschleichen können. Der BGL ist von der Wirksamkeit dieser Maßnahmen überzeugt und übernimmt für die in der System-Datenbank registrierten Transportunternehmen ein finanziell unterlegtes Garantieversprechen: Auftraggeber (Verlader oder frachtvermittelnde Speditionen) erhalten eine Garantiesumme in Höhe von jeweils 5.000 € für den Fall, dass ein Trusted Carrier mit einem Transport beauftragt, aber absprachewidrig kein in der System-Datenbank registriertes Kraftfahrzeug gestellt wurde. Darüber hinaus verpflichten sich die Systemteilnehmer, System- und Qualitätsstandards einzuhalten. Ein unabhängiger Beschwerdeausschuss sorgt als Selbstreinigungsmechanismus dafür, dass nur solche Unternehmen ihren Status als Trusted Carrier behalten, die sich an die zugesagten Qualitäts- und Leistungsstandards halten. Verstöße werden durch einen unabhängigen Beschwerdeausschuss mit Sanktionen bis hin zum Ausschluss aus dem Trusted Carrier-System geahndet.

Der größte Vorteil des Systems für die Auftraggeber:
Die Beauftragung eines Trusted Carrier erspart Industrie, Handel und frachtvermittelnden Speditionen/Kraftwagenspeditionen die zeitaufwändige Überprüfung der Vertrauenswürdigkeit und Zuverlässigkeit der jeweils frachtführenden Logistikdienstleister.

Der größte Vorteil des Systems für die Auftragnehmer:
Teilnehmende Transportunternehmen und Kraftwagenspeditionen können sich im Markt besser profilieren und als Trusted Carrier mit garantierten Leistungen punkten.

Nachdem das System Trusted Carrier am 01.07.2016 in den Probebetrieb national gestartet ist und technisch beanstandungsfrei funktioniert, wird die International Road Union (IRU) mit europäischen Schwesterverbänden des BGL die Internationalisierungsphase einleiten. Bis zum Abschluss der dafür erforderlichen Plattformarbeiten wird der Probebetrieb fortgesetzt.

Alle interessierten Transportunternehmen – auch Nichtmitglieder – können ihre Fahrzeuge registrieren lassen. Für Verbandsmitglieder, die über die BGL-Landesverbände einen separaten Registrierungsprozess durchlaufen, gilt ein vereinfachtes Verfahren.
Ausführliche Infos und Downloads für Transportunternehmen und deren Auftraggeber finden Sie hier: www.trusted-carrier.de

Ergänzende Informationen hierzu finden Sie im neuen BGL-Jahresbericht auf den Seiten 57-59.

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