Wie man den Toten Winkel ausschaltet
Zusammenfassung: Der BGL empfiehlt…
- Lkw-Fahrern: Täglich vor der Abfahrt die Spiegeleinstellungen checken und gegebenenfalls korrigieren!
- Transportlogistikunternehmern: Die Fahrer über die richtigen Spiegeleinstellungen informieren und regelmäßig auf deren Einhaltung achten! Sobald erprobte und praxistaugliche Abbiegeassistenten auf den Markt kommen, sollten diese dem heutigen „Spiegelkabinett“ vorgezogen werden.
- Radfahrern und Fußgängern: Blickkontakt mit dem abbiegenden Lkw-Fahrer suchen. Solange dieser nicht zustande kommt: Warten! Denken Sie immer an den Toten Winkel!
Ausführlicher Text:
Seit dieser Woche hat in allen Bundesländern das neue Schuljahr begonnen – dies ist nur einer von vielen Anlässen für den Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL) e.V. auf eine besondere Gefahr im Straßenverkehr aufmerksam zu machen: Den sog. „Toten Winkel“ beim Rechtsabbiegen von Lkw, der zu schweren Unfällen führen kann. Obwohl bereits seit mehreren Jahren die Sichtfelder der Spiegel vergrößert wurden und zusätzliche Spiegel an den Lkw verbaut sind, die den Raum nicht nur seitlich, sondern sogar unmittelbar vor dem Lkw erfassen, gibt es technisch bedingt immer noch „blinde Flecken“.
Vor allem Radfahrer, die sich parallel zum Lkw in einer bestimmten Geschwindigkeit zum rechts abbiegenden Lkw bewegen, bleiben für den Lkw-Fahrer buchstäblich „unsichtbar“. Dies erklärt, weshalb die Mehrzahl der schweren Abbiegeunfälle bei Geschwindigkeiten von 10 bis 15 km/h passieren.
Könnten sog. Abbiegeassistenten nicht für Abhilfe sorgen?
Wenn es sie zu kaufen gäbe, vermutlich ja. Nach Herstellerangaben sind die in Entwicklung befindlichen Abbiegeassistenten, die der Öffentlichkeit teils schon vorgestellt wurden, noch in der Erprobungsphase. Bis zur behördlichen Betriebsgenehmigung und zum Eingang in die Serie und in die Lieferverzeichnisse dürfte es noch dauern. „Bis bessere Techniken verfügbar sind, wollen wir nicht warten!“, schlussfolgert das Geschäftsführende Präsidialmitglied des BGL, Prof. Dr. Karlheinz Schmidt: „Wir müssen alle Beteiligten zu mehr Wachsamkeit aufrufen – jetzt gleich! Jeder Lkw-Fahrer sollte täglich die exakte Einstellung seiner Außenspiegel kontrollieren und Abweichungen umgehend korrigieren. Hier können Millimeter Leben retten! Ebenso gilt: Auch bei optimal eingestellten Spiegeln kann der Lkw-Fahrer niemals alles sehen. Das bedeutet für Radfahrer und Fußgänger, die den Fahrweg eines rechtsabbiegenden Lkw kreuzen: Suchen Sie unbedingt Blickkontakt mit dem Fahrer – genau so, wie Sie es z.B. beim Überqueren eines Zebrastreifens tun. Nur dann können Sie sicher sein, dass der Lkw-Fahrer Sie wirklich gesehen hat.
Entsprechende Aufkleber am Heck der Lkw sollen die Radfahrer schon beim „dieser Blickkontakt kann Sie vor schlimmen Folgen bewahren!“ Vorbeifahren auf die besondere Gefahr hinweisen (siehe Anlage).
