Verkehrssicherheit
Zurück zur ÜbersichtUnfallgeschehen auf Deutschlands Straßen
Für das Jahr 2017 konnte erneut ein Tiefststand an tödlich verletzten Unfallopfern im Straßenverkehr seit Beginn der Unfallstatistik im Jahr 1950 verzeichnet werden. Auch die Zahl der Verletzten ging 2017 gegenüber dem Vorjahr zurück.
Entwicklung der Zahl der tödlich Verletzten im Straßenverkehr
Im Jahr 2017 kamen 3 180 Menschen bei Unfällen im Straßenverkehr ums Leben. Dies sind 26 Todesopfer bzw. 0,8 Prozent weniger als im Jahr 2016 mit 3 206 Todesfällen. Damit erreichte die Zahl der Verkehrstoten den niedrigsten Stand seit Beginn der statistischen Erfassung im Jahr 1950! Im Vergleich zum Jahr 1970 mit einem Höchststand von 21 332 Getöteten sank damit die Zahl der Todesopfer im Straßenverkehr um rd. 85,1 Prozent. Als Getötete gelten in der amtlichen Unfallstatistik „Personen, die innerhalb von 30 Tagen an den Unfallfolgen sterben“.
Das auf die Bevölkerungszahl bezogene Risiko, im Straßenverkehr getötet zu werden, hat sich im Bundesdurchschnitt von 140 Getöteten je 1 Mio. Einwohner im Jahr 1991 auf nunmehr 39 im Jahr 2017 verringert.
Das auf die Fahrleistung bezogene Risiko, im Straßenverkehr getötet zu werden, ist ebenfalls gesunken: Aufgrund des Anstiegs der Gesamtfahrleistung um rund zwei Prozent ergibt sich für 2017 ein Wert von 4,1 Getöteten je 1 Mrd. Fahrzeugkilometer. 2016 betrug die Getötetenrate 4,2.
Tödlich Verletzte nach Ortslage
Im Jahr 2017 kamen auf Landstraßen 1 795 Menschen (56 Prozent; 2016: 58 Prozent), innerhalb geschlossener Ortschaften 976 Menschen (31 Prozent; 2016: 30 Prozent) und auf Autobahnen 409 Menschen (13 Prozent; 2016: 12 Prozent) bei Verkehrsunfällen ums Leben.
Entwicklung der Zahl der Verletzten im Straßenverkehr
Die Zahl der Personen, die schwer oder leicht verletzt wurden, verringerte sich 2017 gegenüber 2016 um rd. 1,6 Prozent von 396 476 auf 390 312 Personen. Darunter befanden sich 66 513 Schwerverletzte (-1,4 Prozent) und 323 799 Leichtverletzte (-1,7 Prozent). Eine amtliche Definition für „Verletzte“ existiert nicht. „Schwerverletzte“ sind in der amtlichen deutschen Unfallstatistik definiert als „Personen, die unmittelbar zur stationären Behandlung (mindestens 24 Stunden) in einem Krankenhaus aufgenommen wurden“. Als „Leichtverletzte“ gelten alle übrigen Verletzten.
Straßenverkehrsunfälle mit Sach- und Personenschaden
Die Gesamtzahl der polizeilich erfassten Unfälle erhöhte sich seit 2015 zum dritten Mal in Folge und nahm 2017 gegenüber 2016 um 2,2 Prozent auf 2 643 098 zu. Erfreulich ist, dass der Anteil der Unfälle mit Personenschaden um 1,8 Prozent auf 302 656 zurückgegangen ist. Die Unfälle mit reinem Sachschaden nahmen dagegen um 2,8 Prozent auf 2 340 442 Unfälle zu.
Unfallentwicklung im Straßengüterverkehr
2017 ist gegenüber dem Vorjahr die Anzahl Getöteter bei Unfällen mit Beteiligung von Güterkraftfahrzeugen aller Größenklassen um 6,7 Prozent von zuvor 745 auf 795 Personen angestiegen. Lkw mit einer zulässigen Gesamtmasse (zGM) von weniger als 3,5 t haben hieran einen Anteil von ca. 28 Prozent. Der Anteil der Getöteten bei Unfällen unter Lkw-Beteiligung an der Gesamtzahl aller Getöteten im Straßenverkehr beträgt rd. 25 Prozent.
Der im Vorjahr erreichte Tiefststand seit der ersten statistischen Erfassung Gesamtdeutschlands im Jahr 1992 konnte also nicht verbessert werden. Dennoch ist festzustellen, dass sich die Zahl der bei Lkw-Unfällen ums Leben gekommenen Menschen seit dieser Zeit um 57,8 Prozent verringert hat.
Die Anzahl der Schwerverletzten bei Unfällen mit Lkw-Beteiligung hat sich gegenüber 2016 wie im Falle der Getöteten leider ebenfalls erhöht und zwar um 0,5 Prozent von 7 278 auf 7 315. Im Vergleich zum Jahr 1992 ist dies dennoch ein beachtlicher Rückgang um 45,2 Prozent.
Getötete und verletzte Lkw-Insassen
Mit großer Sorge erfüllt den BGL die Feststellung, dass die Zahl getöteter Fahrer und Mitfahrer von Lkw aller Größenklassen im Jahr 2017 um 26,3 Prozent auf 167 Personen gegenüber 133 Personen im Jahr 2016 gestiegen ist. Zur Ursachenermittlung liegen bis dato keine näheren Erkenntnisse vor. Demgegenüber hat sich die Anzahl schwerverletzter Lkw-Insassen 2017 mit 1 831 Personen im Vergleich zum Vorjahr mit 1 832 Personen kaum verändert.
Stellt man die Unfallzahlen der Verkehrsentwicklung in Deutschland gegenüber, zeigt sich Folgendes: Im Zeitraum von 1992 bis 2017 stieg die Transportleistung auf deutschen Straßen von 252,3 Mrd. tkm auf 478,5 Mrd. tkm (vorläufiger Wert), was einer Zunahme von 89,7 (!) Prozent entspricht (vgl. Abb. 1).
Die Zahl der auf die Transportleistung bezogenen tödlichen Unfälle sank seit 1992 von rechnerisch 7,5 auf rd. 1,7 (1,66) Getötete pro 1 Mrd. Tonnenkilometer. Dies entspricht einem signifikanten Rückgang um 77,3 Prozent. Der im Vorjahr erreichte bisherige Tiefststand von 1,6 Getöteten (Rückgang um 78,7 Prozent seit 1992) konnte nicht verbessert werden (vgl. Abb. 2). Anders ist der Sachverhalt bei den Schwerverletzten. Hier ist ein Rückgang von 1992 bis 2017 um 71,0 Prozent auf rechnerisch 15,3 Personen pro 1 Mrd. tkm zu verzeichnen. Dies ist der bisher niedrigste Wert (vgl. Abb. 3).


