Wer übernimmt die Verantwortung für Staus? Lkw-Nutzer zahlen und stecken die Prügel ein!

Der ADAC macht darauf aufmerksam, dass die Zahl der Staus um 40 Prozent gegenüber dem Vorjahr zugenommen hat. Statt den nicht bedarfsgerechten Ausbau der Infrastruktur in den vergangenen 30 Jahren als Verantwortlichen für diese Entwicklung herauszustellen, war schnell ein neuer „Mitverantwortlicher“ gefunden. Vor allem freitags soll die Zunahme des Güterfernverkehrs sowie das Ende der Kurzarbeit in vielen Unternehmen für mehr Stau gesorgt haben. Dabei hat der mautpflichtige Lkw-Verkehr nicht einmal die Hälfte des Einbruchs aus der Wirtschaftskrise wettgemacht.

Einige Medienvertreter machen genüsslich den Güterfernverkehr zum alleinigen „Sündenbock“ und berufen sich auf den ADAC. Dabei ist alles so einfach. Kurzarbeit verlängern, Güterfernverkehr einstellen und schon sind die Autobahnen frei. Den staumindernden Effekt verstärkt die hohe Anzahl der Kurzarbeiter, die sich ohnehin urlaubs- und freizeitmäßig einschränken müssen und der Rest der Fahrzeuge würde sehr bald mangels Treibstoff und anderer notwendiger Güter des täglichen Bedarfs stehen bleiben.

Bezeichnend für das eingeschränkte Weltbild ist irgendwo auch die in der ADAC-Meldung enthaltene Angabe, dass es den längsten Stau am Sonntag, den 29. August, gab. Jeder weiß, Brummis haben sonntags ohnehin Fahrverbot und samstags dürfen sie aufgrund der Ferienreiseverordnung nicht die Autobahnen benutzen. Wenn nunmehr bereits der Freitagnachmittag zur Heimkehr der Brummifahrer mit den Fahrzeugen in Frage gestellt wird, dann wird endgültig der „Sack geprügelt, wenn der Esel gemeint ist“. Ein Ausweg aus der Misere gibt es nur, wenn Straßen und andere Verkehrsinfrastrukturen entsprechend den Mobilitätsbedürfnissen ausgebaut werden.

Dabei hätte der ADAC vielleicht daran denken können, dass die Lkw-Maut mit gut 4,4 Mrd. Euro im letzten Jahr fast die gesamten Fernstraßenbau- und Instandhaltungsinvestitionen in Deutschland abdeckt. Ohne Lkw-Maut, von der mehr als 1 Mrd. Euro pro Jahr auch an die Schiene fließen, würde in Deutschland kein Infrastrukturausbau mehr stattfinden. Nicht nur für die Wirtschaft gilt: Ohne Lkw läuft nichts, nicht einmal mehr der Autobahnausbau. Weiter so?!

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